Freitag, 29. August 2008

Im Netz gefangen: Online-Betrügereien

Das Internet eröffnet als revolutionäres Medium unserer Tage ungeahnte Möglichkeiten – hat sich jedoch auch zu einem bevorzugten Tummelplatz für Trickbetrüger, Gauner und dreiste Geschäftemacher etabliert. Einige Beispiele gefällig? Der in einem E-Mail enthaltene Link führt zu einer authentisch aussehenden Website wo man aufgefordert wird, Passwort bzw. Kreditkartennummer einzutragen, um diese nochmals „zu bestätigen“. Diese Seite hat jedoch nichts mit der Bank oder Post zu tun, sondern dient einzig und allein zum „Phishing“ und Missbrauch von Daten. So schnell wird man zum „Phishing-Opfer“, also Datenklau-Geleimter. Nach Beobachtungen von Norton- Antivirus Hersteller Symantec ist die Anzahl der Phishing-Attacken um 167 Prozent gestiegen. Auch vor sog. „Trojanern“ soll man sich in Acht nehmen, denn immer häufiger trifft man beim Surfen auf gefälschte Werbebanner bekannter Marken. Völlig unbemerkt wird beim Anklicken ein Programm auf dem eigenen PC installiert, das den Dieben Passwörter oder Bankdaten vermittelt. Wie kann man sich dagegen schützen? Eine anständige Antivirus-Software und eine Firewall schaffen Abhilfe gegen derlei dreisten Datenklau. Mittlerweile gibt es unzählige Fallen, die auf unvorsichtige Internet-Surfer warten. Vor nicht übertragbaren oder gefälschten Reisegutscheinen, Software-Raubkopien und Plagiaten aller Art wimmelt es regelrecht. Auch bekannte Unternehmen sind längst nicht vor Betrügereien gefeit: Die Versteigerungsplattform eBay wurde von Luis Vuitton verklagt und zu 40 Mio. Euro Schadenersatz verurteilt. Grundsätzlich gilt: Gratis gibt’s nicht. Besonders bei Handyservices und Partnerschaftsvermittlungen sollte man aufpassen. Die EU-Kommission für Verbraucherschutz bemängelt bei 80 Prozent der Internetseiten für Handyservices (Klingeltöne, Hintergrundbilder, usw.) undurchsichtige Preise oder irreführende Vertragsbedingungen. Meist ist nur die erste Benutzung kostenlos, danach werden saftige Gebühren berechnet. Oft schließt man völlig ahnungslos ein Abo ab. Die AGB‘s sollten daher immer akribisch durchgelesen werden.

Nächste Ausgabe: Online-Versicherungen

Dienstag, 12. August 2008

Schöne neue Shopping-Welt

Wem die Fahrt zum Einkaufszentrum zu lang ist, die Suche nach einem Platz im Parkhaus den letzten Nerv kostet, wer überfüllte Geschäfte mit gelangweilten Verkäufern lieber schließen würde, den Wühltisch nicht mit Kaufsüchtigen teilen will und keine Lust hat, schwere Taschen zu schleppen, dem sei Online Shopping wärmstens ans Herz gelegt. Internet Shops könnte man auch als Nachfolger des Versandkatalog- Zeitalters ansehen. Natürlich existieren Quelle & Co. immer noch, aber die dahinter stehenden Unternehmen mussten sich in der Zwischenzeit auch im Internet profilieren, um nicht mit wehenden Fahnen unterzugehen. So schreibt man dieser Tage nicht mehr den Bestellcode der gewünschten Artikel auf einen Bestellschein, sondern prüft bequem surfend die gewünschten Produkte, legt sie einfach in den Warenkorb, gibt seine Daten und die Kreditkartennummer ein … fertig! Unverändert ist indessen, dass man nach wie vor gespannt auf das Paket wartet. Nicht vergessen: Die Geschäftsbedingungen durchlesen und kontrollieren, ob für die Seite eine sichere Verbindung verwendet wird (erkennbar an dem “https://” statt dem üblichen “http://” vor der jeweiligen Adresse). Von mir empfohlene Hot Links: Für jene, die nur kaufen, wenn sie garantiert den billigsten Preis gefunden haben: guenstiger.de, geizkragen.de, shopping.google.com. Ein neues Handy gefällig? telefonino.net bietet eine tolle Suchfunktion, um das geeignete Mobiltelefon zu finden. Will man ein neues Auto kaufen oder auch nur die Autopreise vergleichen, dann ist das überwältigende Angebot autoscout.de ein Muss. Wer Bücher, Musik oder DVDs sucht, wird bei amazon.de (verkaufte Weihnachten 2006 mehr als 108 Millionen Artikel) oder bol.it selten nicht fündig, und Musiker haben online die wahrscheinlich größte Auswahl an Instrumenten und Zubehör bei thomann.de. Ständig wachsend ist das Onlineangebot an Bekleidung, worüber ich nächste Woche ausführlich berichten werde. Kleiner Appetitanreger im Voraus: die virtuelle Boutique yoox.com.

Nächste Ausgabe: Mode im Netz

eBay – Wie werde ich Verkäufer?

Der Staubfänger, den man von der Tante geschenkt bekommen hat, der Fehlkauf beim Sommerschlussverkauf, ein doppeltes Weihnachtsgeschenk, ein Buch über Außersuldner Fresken während eines Maturaballs beim Loseziehen gewonnen … Wer kennt das nicht? Es spielt keine Rolle, ob die Gegenstände wertvoll sind oder nicht: Wegwerfen kommt nicht in Frage, denn irgendwo gibt es bestimmt jemanden, der gerade eine solche Vase sucht oder genau das Aufladegerät jenes alten Handys braucht. Für jene, die keine Lust haben, schon um 5 Uhr morgens Schlange zu stehen, um einen Stellplatz am Flohmarkt zu ergattern, bietet das Internetauktionshaus eBay die beste Alternative. 276 Millionen angemeldete Mitglieder haben im Jahr 2007 über 2,3 Milliarden Artikel auf eBay versteigert. Und so funktioniert es: Einfach auf ebay.de oder ebay.it einschreiben und ein Verkäuferkonto eröffnen. Wichtig: Lesen Sie sich die Geschäftsbedingungen und die Rechte der Käufer und Verkäufer gut durch. Richten Sie ein PayPal-Konto ein (paypal.com). Es ist zwar optional, aber es ist trotzdem empfehlenswert, um die Verkaufschancen zu steigern und vertrauenswürdiger zu erscheinen. Knipsen Sie ein aussagekräftiges Foto vom Artikel, verfassen Sie eine möglichst präzise Beschreibung, bestimmen Sie die Versandkosten (die bezahlt der Käufer) und den Startpreis. Achtung: Je höher der Startpreis desto höher die Angebotsgebühr, dasselbe gilt für den Endpreis. Keine Verkaufsprovision zahlt man für nicht verkaufte Artikel. Kostenpflichtig ist außerdem jedes weitere Bild, wenn man den Artikel in mehr als eine Kategorie auflisten oder besondere Formatierungen im Angebot (Fettschrift, Rahmen usw.) haben möchte. Wenn auch das erledigt ist, kann man loslegen: Stellen Sie den Artikel ins Netz. Ein Tipp: nicht nervös werden, wenn tagelang kein Gebot für Ihren Artikel eingeht, meist geht erst gegen Ende der Auktion die Post ab.

Nächste Ausgabe: Online Shopping

Freitag, 4. Juli 2008

Wettfieber im Netz

Vergessen Sie herkömmliche Fußball-, Pferdewetten oder sonstwie geartete Lotterien. Im Internet entwickelt sich die Wettbranche geradezu explosionsartig und soll sich in Europa bis 2010 verdreifachen. Weltweiter Branchenprimus ist der britische Anbieter Betfair mit 1200 Mitarbeitern und erwirtschafteten Erträgen von umgerechnet 230 Millionen Euro. Laut einer Forsa- Erhebung von 2008 beteiligen sich rund 2,2 Millionen Deutsche an Wetten oder Glücksspielen im Internet. Am beliebtesten ist nach wie vor das gute, alte Zahlenlotto. Sportwetten folgen gleich dahinter: Fußball, Hockey, Volleyball, Tennis, Motorsport, aber auch auf Schach oder Tischtennis wird gesetzt. In Italien gibt es Einschränkungen zum Online-Wettspaß: Die Behörde der staatlichen Monopole (AAMS) zwingt die Provider (Telecom, Fastweb, usw.), den Zugang zu den in ihrer schwarzen Liste geführten Seiten (Portale, die nicht eine für Italien gültige Lizenz besitzen - mittlerweile sind es schon über 1300) zu sperren. Zu den von Italien aus zugänglichen Wettportalen gehören bwin.de und interwetten.de. Wie wettet man online? Man muss sich zunächst auf der Seite registrieren, persönliche Daten wie Anschrift und Geburtsdatum angeben und erhält dann Zugang zum Online-Wettangebot. Das Geld zahlt man vorher auf sein Wettkonto beim Anbieter ein. Meist erhält man außerdem als Neukunde einen „Willkommensbonus“ auf sein Wettkonto gutgeschrieben. Immer mehr wird bei Sportwetten direkt ins Detail gezockt: Während man etwa früher beim Fußball nur auf das Endergebnis tippen konnte, kann man jetzt auf alle erdenklichen Ereignisse des Spiels wetten, auf die Anzahl der gelben Karten oder wer das erste Tor schießt. Besonders beliebt sind „Live-Wetten“: Dabei gibt man beim laufenden Match seine Tipps ab. Kein Bock auf Sportwetten? Auch zu TV-Shows wie „Germanys Next Top-Model“, „Big Brother“ oder politische Ereignisse wie die US-Präsidentschaftswahl können online Wett-Tipps abgegeben werden. Aber Vorsicht: Suchtgefahr!

Nächste Ausgabe: Fotos online drucken.

Mittwoch, 2. Juli 2008

Das perfekte Blatt

Bei der WSOP (World Series Of Poker; die wichtigsten Pokerturniere der Welt, die alljährlich in Las Vegas ausgetragen werden) gab es 2003 eine entscheidende Wende: in jenem Jahr gewann ein gewisser Chris Moneymaker (ein Name – ein Programm) das Hauptturnier. Es war das erste Mal, dass ein durch Onlinepoker qualifizierter Spieler das mehrere Millionen US-Dollar schwere Preisgeld und das heißbegehrte goldene Armband abräumte. Innerhalb von drei Jahren haben sich die WSOP-Teilnehmer verzehnfacht und die vielen Onlinepokerräume haben maßgeblich dazu beigetragen. Schließlich wurde aber auch Europa vom Pokerfieber erfasst.
Wie pokert man online? Die meisten Onlinepokerräume können nur mittels einer eigenen, kostenlosen Software betreten werden. Dort kann man dann entscheiden, ob man fiktives Spielgeld oder echtes Geld einsetzen will. Wie bei allen anderen Online-Games ist es gut möglich, dass die Spieler am Tisch von unterschiedlichen Ländern der Welt stammen. Im Gegensatz zum traditionellen Poker fällt beim Onlinepoker die Interpretation der Körpersprache weg, weil man dem Gegner nicht körperlich gegenübersitzt. Während man beim realen Poker noch erkennen kann, ob einer zu schwitzen beginnt oder einen nervösen Tick bekommt, wenn es eng wird, muss man beim virtuellen Spiel mehr auf die Karten achten, die gespielt werden oder auf die Reaktionszeit. Wer die Pokerstrategien erlernen will, dem bietet Onlinepoker die Möglichkeit, schnell und günstig Erfahrungen zu sammeln. Nebenbei sind auf Onlinepokerseiten häufig regelrechte Spielschulen zu finden.
In den nächsten Jahren wird voraussichtlich das Pokerspiel für Mobile Geräte wie Handys und PDA’s groß heraus kommen. Beliebte Onlinepokerseiten: pokerstars.de, partypoker. com, fulltiltpoker.com, titanpoker.com. Aber Vorsicht: Suchtgefahr!
Nächste Ausgabe: Sport- und andere Wetten im Internet.

Freitag, 13. Juni 2008

Online Games

Es gibt zwei Arten von Online-Spielen: jene, die mit Hilfe einer downloadbaren Software (Client) und jene, die direkt durch den Web-Browser benutzt werden können.
Letztere haben den Vorteil, dass man sie von jedem Computer mit Internetzugang aus spielen kann. Die clientbasierten Spiele hingegen bestechen durch bessere Interaktivität und aufwändiger gestaltete Multimedia-Optionen. Immer populärer werden sog. MMOG (Massen-Mehrspieler-Online-Gemeinschaftsspiele). Diese bieten eine persistente, virtuelle Welt an und können von mehreren Tausenden Spielern gleichzeitig via Internet gespielt werden. Meist handelt es sich hier um Aufbau-, Strategie- oder um Rollenspiele. Was kostet dieser Spaß? Zumeist ist nicht nur die Software kostenpflichtig, sondern es werden außerdem auch monatliche Gebühren fällig (zwischen 10 und 22 Euro). Dennoch sind diese Games ein wahrer Renner: „World of Warcraft“ – eines der erfolgreichsten MMOG aller Zeiten – zählte Anfang 2008 über zehn Millionen Spieler!
Kein Wunder, wenn dabei gleichzeitig das Thema „Spielsucht im Internet“ akut wird. Wer hingegen kostenlos einfache Online-Spiele ausprobieren will, sollte einmal bei www.flyordie.com reinschauen.
Ähnlich wie in einem Chatroom kann man dort in verschiedenen Räumen einen Spieler herausfordern, etwa zu einer Partie Mühle oder Billiard. Wer nur den Computer als Gegner will, hat ebenfalls bei Geschicklichkeits-, Denksport-, Shooter- oder Sportspielen nur die Qual der Wahl, kann es kostenlos bei www.spiele-zone.de versuchen. Nostalgiker kommen dort mit altbekannten Spielen aus der ATARI-Zeit oder dem Gameboy-Zeitalter auf ihre Kosten. Die Betreiber warnen netterweise bei jedem Spiel: „Dieses Game birgt enormes Suchtpotential in sich. Spielen Sie es also nur, wenn Sie auch wirklich Zeit haben, denn es wird Sie von der Arbeit abhalten“.

Nächste Ausgabe: Pokern im Netz

Montag, 9. Juni 2008

Du meine Röhre

Noch vor 15 Jahren war die Verbreitung von selbstgedrehten Videos ein großer Aufwand. Von der Kamera mußte man sie auf VHS-Kassetten übertragen, welche dann selbstverständlich nur über einem Videorecorder abgespielt werden konnten. Wollte man mehr als nur eine Kopie davon machen, dann mußte man mit vielen Stunden Arbeit rechnen. Heute läuft alles über Bits&Bytes ab: Digitale Fotoapparate ermöglichen auch das Aufnehmen von Videos und sind mittlerweile für jedermann erschwinglich, jedes Handy hat eine Kamera integriert und die damit gedrehten Videos werden per MMS, per Bluetooth oder mit USB-Kabel sekundenschnell verteilt, versendet, veröffentlicht. Parallell zu dieser technischen Entwicklung stieg auch die Beliebtheit von Videoportalen wie YouTube („Tube“ heißt „Röhre“ und steht umgangssprachlich für Fernseher) und MyVideo. Dort kann jeder seine Filme hochladen und somit weltweit zugänglich machen. Viele nutzen diesen Dienst um die eigenen Videos dann auf seiner Website oder in einem Blog zu veröffentlichen. Die Kommentarfunktion auf diesen Videoportalen machen daraus auch einen Social Network mit dazugehöriger Community. Neben selbstgemachten Videos findet man auch Filmausschnitte oder Musikvideos. Als anstößig gemeldete Aufnahmen werden von YouTube-Mitarbeitern überprüft und gegebenenfalls gelöscht. Wie steht es aber mit den Urheberrechten? Das Videoportal weißt in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen darauf hin, was verboten ist, muß aber laut amerikanischem Gesetz urheberrechtlich geschützte Inhalte erst entfernen, wenn die Rechteinhaber eine Abmahnung durchgeführt haben. Nichtsdestotrotz gehören milionenschwere Schadenersatzklagen zum Alltag von YouTube & Co.

Nächste Ausgabe: Mal abschalten mit coolen Online-Games